Reportagen

Bericht über die Biennale Internationale d’Art Textile in Villefranche sur Saône

Picknick auf dem Parkplatz, das ist das erste Bild, das sich uns bietet, als wir gegen Mittag vor der Messehalle ankommen. Hunderte von Frauen machen Picknick: auf dem Parkplatz, unmittelbar vor der Halle und wo immer sonst Platz ist. Am ersten Tag der Veranstaltung ist es drinnen vielleicht noch nicht so voll wie am Wochenende, aber in den Gängen zwischen den Stoffläden ist trotzdem kaum ein Durchkommen. Wie gut, dass bei den vielen Ausstellungen von Gruppen und Einzelpersonen deutlich mehr Platz ist, um sich die textilen Kunstwerke anzusehen.

Der Veranstalter hatte einen Wettbewerb zum Thema „L’Air du Temps“ ausgeschrieben. Den ersten Preis hat die israelische Künstlerin Leanne Shilo mit ihrem sehr politischen Quilt „Sea of Words“ gewonnen. Der zweite Preis ging an die ukrainische Textilkünstlerin Nathalya Laschko mit ihrer Arbeit „Being and Time“, bei der sie Portraits aus vielen Streifen geflochten hat.

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Gleich zu Beginn meines Rundgangs bin ich gern bei Isabelle Wiessler stehen geblieben und habe ihre Arbeiten bewundert. Das zarte Rindenspiel gefiel mir außerordentlich gut. Auch viele Besucherinnen wollten wissen, wie sie das wohl gemacht hat.

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Diese beiden Arbeiten von ihr sind ganz anders im Stil, aber ebenfalls hauchfein!

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Gegenüber von Isabelle Wiessler zeigte die Schweizer Künstlerin Elisabeth Nacenta de la Croix ihre Arbeiten. Mit ihrer Arbeit „Dawn Light“ hat sie in Japan einen Preis gewonnen. Mir gefällt auch die Arbeit „Clapotis I“, die mich an Wellenbewegungen auf dem Meer erinnert.

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Hier zeigen zwei Künstlerinnen ihre Arbeiten: Annette Maurin malt, Geneviève Allier arbeitet mit Textil. Annette Maurin wurde bei ihrer Reise nach Peru zu Malereien auf Holzplatten inspiriert. Genevieve Allier hat sich bei den Bildern Annettes aus Peru gefragt, ob sie sich nicht in Stoff umsetzen ließen. Annette war einverstanden und so kam es zur gemeinsamen Ausstellung.

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Claudine Janik schafft Gemälde auf Stoff. Dazu kombiniert sie die Shibori-Technik mit dem Entfärben von Stoff. Eines der Bilder lässt mich an eine Röntgenaufnahme denken, das andere an australische Malerei der Ureinwohner. Und siehe da, das Bild nennt sie: „Auf dem Weg nach Adelaide“.

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Die Gruppe „textilkunstalternativ – Die Alküns“ besteht seit Januar 2002 als deutschsprachige Internetgruppe. Sie verfolgt das Ziel des Gedanken- und Erfahrungsaustauschs über zeitgemäße Textilkunst. Außerdem will sie gemeinsame künstlerische Experimente wagen, so die Internetseite der Gruppe. Hier wurden zahlreiche Arbeiten zum Thema … ausgestellt.
Das erste Bild zeigt von links nach rechts: Andrea Glittenberg-Pollier – Mon ami l’arbre, Jutta Erner – Tipping Point, Christina Tomala – Petites plantes avec un grand potentiel pour sauver la terre, Heidi Rehak – Le smog et les particules très polluer l’environnement.
Das zweite Bild zeigt von links nach rechts: Renate Tillack – Jusqu’à ce que le dernier arbre soit abattu, Charlotte Heuel – Trees are Poems, Bärle Söllner – Planted by Man – planted by Nature, Maria Kreis – Gouttes de pluie.

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Elizabeth Michellod-Dutheil sammelt und zerlegt alle Arten von Objekten pflanzlicher,  technischer und sonstiger Natur. So will sie erforschen, wie sich Materialien auf neue Weise verbinden lassen. Auf der ständigen Suche nach neuen Farben setzt sie Collagen und Überlagerungen von Stoffen und Färbeverfahren ein.

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Die internationale Gruppe SAQA, Studio Art Quilt Associates, zeigte unter anderem Arbeiten der Engländerinnen Alicia Merret und Amelia Leigh, der Ungarin Eszter Bornemisza sowie der Israelin Maya Chaimovich.

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Die Schweizerin Paola Zanda sagt von sich, sie sei mit einer Nadel in der Hand geboren worden. Durch die amerikanische Künstlerin Linda Colsh habe sie zu abstrakten Gestaltungen gefunden. Paolas großformatige Arbeiten in kräftigen Farben sind ein echter Hingucker. Hier beschäftigt sie sich mit Rinden.

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Die Arbeit des italienischen Künstler-Duos Daniela Arnoldi und Marco Sarzi-Sartori, genannt DAMSS, war wirklich nicht zu übersehen. Angebracht an einer Seitenwand der Halle erstreckte sich das Panaroma einer Landschaft mit Bergdörfern und Meer über eine Länge von mindestens 20 Metern. Gefaltet, genäht, gepatcht, ungefähr alle Techniken kommen zum Einsatz.

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Die Gruppe „Modern Mouvement“ aus Ungarn wurde 2006 gegründet, inzwischen gibt es 18 Mitglieder. Seit 2009 arbeitet die Gruppe für Ausstellungen und setzt sich dazu ein Thema. Das Thema für die Ausstellung in Villefranche war Resonances. Hier Arbeiten von Eva Lazar und Gyöngi Varadi. Ein Ausschnitt letzterer Arbeit ist auch im Titel zu sehen.

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Martine Apaolaza sagt von sich, sie male mit Stoff und Faden wie Maler mit Pinsel auf Leinwand. Eine Idee lasse ihr so lange keine Ruhe, bis sie jene zu ihrer Zufriedenheit umgesetzt habe. Ihre Werke setzt sie durch Appliqué und Stickerei um.

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Die australische Künstlerin Dijanne Cevaal präsentierte ein Projekt australischer Künstlerinnen zum australischen Busch. Reich bestickte und handgequiltete kleine Arbeiten mit pflanzlichen Motiven erinnern mich auch an die Arbeiten australischer Ureinwohner.

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Die englische Künstlerin Gillian Travis zeigte ihre Ausstellung „Journey in Stitch“. Inspiriert von Reisen nach Usbekistan, Indien, Sri Lanka, Guatemala, Südafrika, Israel und Jordanien sowie viele Länder Europas hat sie Arbeiten geschaffen, in denen sie Appliqué, Maschinenstiche, Farbe und Druck einsetzt und die sie manchmal auch von Hand bestickt.

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Ineke van Unen aus den Niederlanden beschreibt die Entstehung des Werks rechts so: Am Anfang stand ein 4,5 m langes Stück weißer Baumwollstoff, was sie von Hand in 165 Falten gelegt und einzeln mit der Maschine festgenäht hat. Das ganze Werk wurde dann einheitlich rosa eingefärbt. Dann hat sie die Falten mit einer Rolle beidseitig mit Stofffarbe bestrichen. Zuletzt hat sie das Stück noch einmal mit Nählinien verziert, die sie mit der Nähmaschine aufgebracht hat.

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„Expression textile“ steht auf der Visitenkarte der französischen Textilküntlerin Odile Texier. Sie stammt aus Lyon, aus Croix Rousse, dem Viertel der Seidenweber. Diese Umgebung hat sie geprägt und ihre Leidenschaft für Faden und Stoffe geweckt.
Die Arbeit rechts trägt den Titel „Kadikoy“. Das ist ein Stadtviertel von Istanbul auf der asiatischen Seite des Bosporus, wo die Künstlerin Herzlichkeit und Gastfreudschaft erfahren hat – „ganz einfach eine ausgestreckte Hand“, sagt sie. Das Werk links trägt den Titel „Hoggar“. Dazu sagt Odile Texier: „Ein rotes Tuch inmitten der Felsen, sicher der Schal einer schönen Dame, die in den Bergen des Atlas spazieren gegangen ist, der der Wind das Tuch entrissen und vor meine Füße geweht hat.

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Tambani ist ein kunsthandwerkliches Projekt, das benachteiligten afrikanischen Frauen den Weg in die wirtschaftliche Selbständigkeit ermöglicht. Die gestickten Volksmärchen können als Applikationsblöcke verwendet werden. Neu für mich waren die Masken in rot und blau, die ich mir gut in einem Quilt vorstellen kann.

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Die Schweizerin Olivia Uffer ist bekannt für ihre typischen schiefen und schrägen Häuser, die hier vielen Besucherinnen gut gefielen.

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Die Pojagis aus Korea begeistern mich immer wieder durch ihre durchscheinende Zartheit. Hier zwei besonders schöne Exemplare.

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Last but not least eine deutsche Künstlerin, Uta Lenk, die hier eine Einzelausstellung präsentierte und ein sehr politisches Werk mit dem Titel „Mediterranean Blood Count“ mitgebracht hatte.

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