Reportagen

Weihnachtsrodeo – Designweihnachtsmarkt im Postbahnhof am Ostbahnhof

„Der vielleicht schrägste Weihnachtsmarkt Berlin“, so die Veranstalter. „Das Eldorado der alternativen Szene Berlins“, so die Zeitschrift TIP. Jedes Jahr an einer anderen „Location“, in diesem Jahr im Postbahnhof am Ostbahnhof. Auffällig für mich, dass es nicht nur Mode, Schmuck und Design gab, sondern auch viele Streetfoodstände, daneben Honig, Tee, Gin, Bier, Rum, Whisky … Es drängte sich, die vielen Eltern hatten Mühe, die Kinderwagen durchs Gewühle zu schieben. Vor manchen Ständen standen die Besucher so dicht, dass ich kaum sehen konnte, was es da gibt. Ich dachte, in all den Design-Weihnachtsmärkten habe ich alles gesehen, aber ein paar Dinge sind mir doch aufgefallen.

Marcela Regalado von Soona Otomi Art Berlin verkauft wunderbare handbestickte Kissenhüllen aus der Region Hidalgo in Mexiko, hergestellt von der Volksgruppe der Otomi. Maschinenstickerei aus Chiapas und Gewebtes sind ebenfalls bei ihr zu bekommen.

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Mit Daniel Arab unterhalte ich mich eine ganze Weile, unter seinem Label Colorblind (www.colorblindpatterns.com) verkauft er Stoffe, Kissen, Taschen und Flaschenhussen ausschließlich in schwarz-weiß. Die einen dächten bei seinen Mustern ans Bauhaus, andere an Jugendstil, an Escher oder afrikanische Muster. Er beziehe seine Inspiration von alten orientalischen Kacheln und aus der libanesischen Architektur.

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Ihr eigenes kleines Modelabel haben Nadja Klier und Kirstin Rogge: Katzbachmanufakturberlin (www.katzbachmanufakturberlin.de). Auf Fair-Trade-Biobaumwolle malen sie von Hand Tiere wie Giraffen, Löwen, Schmetterlinge, Flamingos etc. Pro verkauftem Shirt spenden sie einen kleinen Betrag an die Hilfsorganisation Help4ghana, die sozialschwachen Kindern und Jugendlichen in Ghana eine fundierte Schulbildung ermöglicht und sich um ihre medizinische Versorgung kümmert.

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Gern geplaudert habe ich mit Khan von dem Anbieter Rovieng (www.rovieng.com), einer gemeinnützigen Organisation.  In einer kleinen Manufaktur in Kambodscha werden Schals aus einem Baumwoll/Seide-Gemisch hergestellt. Ein junger Mann probiert eine Reihe von Schals an und entscheidet sich schließlich für einen mit einem Streifen- und Karo-Muster. Der Schal habe den Namen „Der Architekt“, sagt Khan. Der junge Mann lacht, er sei ja selber Architekt.

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Es gab noch viel mehr Textiles, auch viel Bekleidung für Erwachsene und Kinder. Nach der Zahl der vor allem jungen Besucher zu schließen, wird diese Form von Weihnachtsmarkt gut angenommen.